Danke für die großartige Unterstützung unseres 17. Wollsammeltages. Nun haben wir wieder viel Wolle, um für afghanische Flüchtlinge im Iran zu stricken. Die ersten 4 Pakete mit Wollsachen sind schon auf dem Weg.
Danke an Schwester Gudrun, die uns mit einem kleinen Flötenkonzert erfreute.
Schon jetzt gerne für eventuelle Wollspenden vormerken: Der nächste Wollsammeltag findet am Donnerstag, dem 14. September wieder von 10 bis 17 Uhr in der Citykirche statt.
Berlinale: Amnesty-Filmpreis 2023 geht an „Al Murhaqoon“
Der Spielfilm aus dem Jemen von Amr Gamal wurde durch die Jury um Schauspielerin Lea van Acken und Regisseur Burhan Qurbani ausgezeichnet.
Der Film „Al Murhaqoon“ (Jemen/Sudan/Saudi Arabien 2023) aus der Sektion „Panorama“ gewinnt den mit 5.000 Euro dotierten Amnesty-Filmpreis auf der Berlinale. Die Jury aus Amnesty-Generalsekretär Markus N. Beeko, Lea van Acken und Burhan Qurbani begründet ihre Entscheidung für den Gewinner-Film wie folgt:
„Unser Gewinnerfilm erzählt unaufgeregt und auf natürliche Weise von den kontroversen Themen wie Religion, Abtreibungsverbot, Armut; von einem vergessenen Krieg, dem Druck des Patriarchats, den auch die Männer spüren. Und gleichzeitig zeichnet er ohne Zeigefinger und mit großer Eleganz eine Geschichte von humanistischen Werten wie Community, Familie, Zusammenhalt und vor allem auch Bildung.
Wie bewahrt man Hoffnung und Zuversicht in einer Welt geprägt von Armut, Krieg und Perspektivlosigkeit? In einer Welt, die Eltern alles abverlangt, um den eigenen Kindern Mut und Zutrauen, aber auch einfach Essen, ein Dach über dem Kopf und Bildung geben zu können? Wenn das Geld fehlt, wenn die eigene harte Arbeit nicht mehr ausbezahlt wird, wenn das Leben unbezahlbar teuer wird, dann steht selbst ein ungeborenes Leben zur Diskussion: Die Protagonisten unseres Gewinnerfilms, ein Ehepaar aus der jemenitischen Stadt Aden, haben bereits entschieden. Die Frau ist schwanger, doch sie können das Kind nicht behalten. Sie können es sich nicht leisten. Denn neben Miete, Umzug, Reparaturen und dem Schulgeld der drei Kinder ist einfach nicht genug Geld da, um ein weiteres Kind zu versorgen. Der Film beschreibt die Odyssee eines Ehepaares, um eine Ärztin zu finden, die die Schwangerschaft beendet.“
Der Amnesty-Filmpreis wird seit 2005 im Rahmen der unabhängigen Jurys auf der Berlinale verliehen, dieses Jahr zum 18. Mal. Der Preis will Filmschaffende würdigen, die ihre Arbeit den Menschenrechten widmen.
Kulinarisch-kulturelle Veranstaltung zum Iran am 13.02.2022 in der Aachener Citykirche – ein grossartiger Erfolg!
Das Essen reichte nicht aus, die Luft in der City-Kirche war schlecht-aber die Atmosphäre war sehr gut bei der Veranstaltung am 12.10. in der Aachener Citykirche.
Während die iranische Regierung das Recht auf Leben weiter mit Füßen tritt, setzen sich Teile der iranische Bevölkerung beharrlich für die Menschenrechte ein. Wie geht es den hier lebenden Iraner*innen? Welche Nachrichten erhalten sie aus dem Iran? Für solche Fragen sollte Raum sein, bei einer Kooperationsveranstaltung von in Aachen lebenden Iraner*innen, Amnesty International, den Katholikenräten der Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land, der Kirche für die Stadt e.V (Citykirche) und der Save me-Kampagne. Es wurde zu einer Musikalisch-Kulinarischen Informationsveranstaltung eingeladen, bei der Sasan Azodi und Fatima Adeli für den passenden musikalischen Rahmen sorgten.
Weil immer wieder neu Stühle hinzu gestellt werden mussten, begann die Veranstaltung mit einiger Verzögerung. Aber es gibt schlechtere Gründe, warum Veranstaltungen zu spät anfangen😉.
Input wurde für die Save-me-Kampagne von Josef Voß vorgetragen und ein Grußwort für die Katholikenräte sprach Anita Zucketto-Debov.
Hilde Scheidt positionierte sich kompromisslos als 1. Bürgermeisterin der Stadt Aachen. Ebenso wie Ye-One Rhie, die Bundestagsabgeordnete der SPD, die auch an einem Pat*innen-Programm für inhaftierte Menschen im Iran teilnimmt und davon berichtete. Beide Politiker*innen nahmen sich viel Zeit für die Veranstaltung und blieben fast bis zum Ende.
Eine junge Iranerin beschrieb ganz klar die Situation in ihrem Land und auch, wie wichtig solche Veranstaltungen für die hier lebenden Iraner*innen sind und wie wichtig diese Bilder und Berichte auch für die mutigen Menschen im Iran sind. Sie bat uns Teilnehmende, sich an den Händen zufassen (Corona machte an diesem Tag hoffentlich einen großen Bogen um die Citykirche), als Zeichen des Miteinanders und der Solidarität.
Unser Amnesty Infotisch fand großes Interesse. Der Info-Tisch steht noch mindestens bis zum 25. Februar in der Citykirche. Herzliche Einladung, das zu nutzen.
Das Essen, von Iraner*innen mit viel Mühen stundenlang zubereitet, reichte bei weitem nicht aus. Immerhin: Die meisten Gäste bekamen eine Kostprobe.
Ausgeklungen ist die Veranstaltung mit einigen tanzenden Menschen, die der Aufforderung von Sasan Azodi folgten.
Beim gemeinsamen Spülen in der kleinen Tee-Küche der Citykirche wurde viel gelacht und-zum Abschluss noch gemeinsam Tee aus dem Samowar getrunken – ein sehr schöner, verbindender Abschluss.
Die Pakete mit den Wollsachen des STRICKEN GEGEN DIE KÄLTE“ sind im Libanon verteilt worden
Gerne teilen wir diese Rückmeldung und möchten schon jetzt darauf hinweisen: Der nächste Wollsammeltag ist am 16. März wieder von 10 bis 16 Uhr in der Aachener Citykirche (An der Nikolauskirche 3)
„Liebe Strickerinnen,
gerne möchte ich euch über den Verlauf der letzten Strickaktion im Libanon berichten.
Die Aktion verlief sehr erfolgreich und es konnten dank eurer bewundernswerten Arbeit und der Unterstützung, der freiwilligen Helfer im Libanon, vielen besonders bedürftigen Menschen geholfen werden. Die Stricksachen erreichten sowohl Flüchtlingsfamilien mit syrischer und palästinensischer Herkunft, als auch bedürftige libanesische Familien ohne Fluchthintergrund.
Die Ankunft der Pakete war zunächst mit einigen Hürden verbunden, da der libanesische Zoll sich weigerte die Stricksachen als Spenden anzuerkennen und verzollte die Pakete als Waren, die angeblich zum Verkauf gedacht seien (die Zollgebühren hätten somit mehrere hundert Dollar betragen). Nach einigen Tagen konnten die Pakete jedoch dank der Intervention eines Bekannten und ehemaligen Zollmitarbeiters doch als Spenden freigegeben und abgeholt werden. Unsere Unterstützerin im Libanon, Mariam, hat die Stricksachen dann nach Alter bzw. Größe Sortiert um sie bei verschiedenen Spendenaktionen zu verteilen. Mariam ist Sozialarbeiterin und organisiert in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit weiteren Unterstützern Spendenaktionen und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Sie hat zunächst einen Teil der Stricksachen gezielt an Familien verteilt, die sie von ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin kennt und dessen ärmliche Verhältnisse bekannt sind. Zusätzlich zu den Kleidungsstücken wurden zudem auch Nahrungsmittelpakete mit Grundnahrungsmittel an die Familien verteilt, sowie und das Schulgeld für deren Kinder bezahlt. Ein anderer Teil der Stricksachen wurde während einer Wohltätigkeitsveranstaltung für Kinder aus sozial schwachen Familien verteilt, gleichzeitig wurde ein gemeinsames Frühstück und Unterhaltungsprogramme für die Kinder organisiert. Es gab sogar eine prominente Unterstützung, denn die Veranstaltung wurde unter anderem von der libanesischen Schauspielerin Sara Kassir veranstaltet. Weitere, übrig gebliebene Mützen und Schals, wurden gemeinsam mit Medikamenten an ein Altersheim/Obdachlosenheim gespendet. Ich hoffe Ihr könnt durch die Fotos einen Eindruck von der Aktion im Libanon bekommen.
Mariam und ihre Unterstützer haben sich sehr darüber gefreut die Stricksachen verteilen zu dürfen und danken euch für euer Vertrauen und eure Arbeit! Euer Engagement und eure Motivation hat im Libanon sowohl bei den freiwilligen Helfern als auch bei denen die, die Spenden entgegennahmen für große Begeisterung und Dankbarkeit gesorgt.“
Danke für die Unterstützung des 16. Wollsammeltages am 15. September 2022
Auch, wenn es nicht so viele Wollspenden gab, wie in den vergangenen Jahren, waren die Frauen vom Strickcafé rundum zufrieden mit dem, was sie mitnehmen konnten, um ab jetzt für Afghanische Flüchtlinge im Iran zu stricken. Ein bisschen haben diese Wollsammeltag etwas von Familientreffen. Viele treue Unterstützer*innen kommen regelmäßig und nehmen Wolle mit und bringen fertige Wollsachen. So auch die Niederländerinnen vom Partnerstrickcafé in Sittard. Besonders schön war auch, dass Maliha, eine Frau, die mit ihrer Familie aus Afghanistan geflüchtet ist, den Vormittag mit uns verbrachte. Dieser Austausch über die Situation in dem Land war für uns alle sehr interessant. Ein Text, den Maliha geschrieben hatte, wurde auch direkt Bestandteil des Mittagsimpuls in der Citykirche. Schon jetzt gerne vormerken: der nächste Wollsammeltag findet am Donnerstag, dem 16. März 2023 wieder in der Citykirche statt. Wie immer nehmen wir die Spenden von 10 Uhr bis 17 Uhr an.
Aufmerksamkeit der Besucher*innen der Citykirche fand auch unser Infotisch zur Fußball-WM in Katar unter dem Motto: Fußball ja! Ausbeutung nein! Bis zum 8. Oktober kann dort eine Petitionslisteunterschreiben werden. Auch Informationsmaterial liegt weiter aus. Ohne Arbeitsmigrant*innen wäre die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar 2022 nicht möglich: Die Infrastruktur wird von Arbeiter*innen aus südasiatischen und afrikanischen Ländern gebaut. Während die FIFA große Profite erzielt, sind Arbeitsmigrant*innen in Katar weiterhin schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Amnesty fordert von der FIFA Entschädigungszahlungen in Höhe von 440 Mio. US-Dollar für Betroffene von Menschenrechtsverletzungen in Katar und deren Angehörige. Um diese Forderung durchzusetzen, brauchen wir die Unterstützung des Deutschen Fußballverbandes (DFB). Einer deutschlandweiten repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag von Amnesty International zufolge befürworten 65 Prozent der Befragten, dass die FIFA Einnahmen aus der Fußballweltmeisterschaft für die Entschädigung der Arbeitsmigrant*innen verwendet, die bei der Vorbereitung des Turniers Menschenrechtsverstöße erlitten haben. 61 Prozent der Befragten erwarten, dass der DFB sich öffentlich zu den Menschenrechtsverstößen im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar äußert und die Entschädigung von Arbeitsmigrant*innen unterstützt.
ANLIEGEN VON AMNESTY ZUR FRÜHJAHRSTAGUNG DER STÄNDIGEN KONFERENZ DER INNENMINISTER_INNEN UND -SENATOR_INNEN DER LÄNDER VOM 1. BIS 3. JUNI 2022
Deutschland: Russische und belarusische Menschenrechtsverteidiger_innen brauchen Schutz und Arbeitsmöglichkeiten
Amnesty International Pressemitteilung
BERLIN, 25.05.2022 – Gedenkstätten und zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter Amnesty International in Deutschland, appellieren an die Bundesregierung und die Regierungen der Bundesländer, bedrohte russische wie belarusische Aktivist_innen zu unterstützen. Peter Franck, Russland-Experte bei Amnesty International in Deutschland, sagt:
„Russische und belarusische Menschenrechtsverteidiger_innen sind behördlicher Willkür und staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Ihre Gefährdung hat seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor drei Monaten noch einmal erheblich zugenommen. Sie brauchen jetzt Schutz, etwa in Deutschland. Wir fordern Bund und Länder daher auf, Aktivist_innen der Zivilgesellschaft raschen und unbürokratischen Zugang nach Deutschland zu gewähren. Gleichzeitig brauchen all jene, die in den vergangenen Monaten bereits nach Deutschland gekommen sind, tragfähige praktische Lösungen, damit sie ihren Einsatz für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte auf der Grundlage eines gesicherten Aufenthaltsstatus von Deutschland aus fortsetzen können. Sie auf das Asylverfahren zu verweisen, reicht nicht aus.“
„WO KANN ICH MICH FOTOGRAFIEREN LASSEN?“
… stürmte der erste Unterstützer, schon bevor unser kleiner Infostand in der Aachener Citykirche aufgebaut war, auf uns zu. Zum Weltbildungstag am 24.01. hat Amnesty International eine Aktion „ Bildung für afghanische Mädchen“ gestartet. In drei Botschaften geht es darum Solidarität mit Schülerinnen und Frauen in Afghanistan zu zeigen. Am 22. März fängt in Afghanistan die Schule nach der Winterpause wieder an. Mädchen der Sekundarstufe sollen wieder zur Schule gehen dürfen. Danke für die überwältigende Unterstützung. Das ist ein starkes Signal! Hier die ersten Fotos:
Rückblick auf unsere Veranstaltung zum Weltfrauentag
Am 10. März fand unsere alljährliche Veranstaltung zum Weltfrauentag (8. März) in Kooperation mit dem EineWeltForum Aachen und der Volkshochschule Aachen (VHS) statt. Es war eine lebhafte Veranstaltung, bei der sich auch die teilnehmenden afghanischen Frauen über die Situation in ihrem Herkunftsland durchaus nicht einig waren. Eine klare menschenrechtlich orientierte Position hat Mahila, die mit ihrer Tochter selbstverfasste Texte vorgelesen hat, vertreten. Die Musik von Juan Pablo und seiner Band SinFronteras war wieder eine große Bereicherung der Veranstaltung. Die Songtexte erzählen von Armut, Krieg, Migration, sozialer Ungleichheit, Globalisierung und Ausbeutung, aber auch von Liebe, Hoffnung, dem Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenrechte und werden getragen von unterschiedlichen Rhythmen und Musikstilen, wie Latin Reggae, Ska und Rock. Nach der Geschichte des Weltfrauentages bis zu der Einführung als Feiertag in Berlin/Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern im kommenden Jahr formulierte Jürgen Jansen als Politikwissenschaftler einen geschichtlichen Rückblick zu Afghanistan. Seitens Amnesty International wurden die menschenrechtlichen Positionen vorgetragen. Auch für die Fotoaktion zum Recht auf Bildung von Mädchen in der Sekundarstufe konnten noch einige Unterstützende gewonnen werden. Schauspielerin Annette Schmidt las 2 Portraits afghanischer Frauen aus dem Buch „Wo Mut die Seele trägt“. Am 12. Mai 2022 wird in der Volkshochschule in Stolberg eine Veranstaltung zu Afghanistan stattfinden. Nähere Informationen: https://www.vhsstolberg.de/programm/kurs/Afghanistan+nach+der+Machtuebernahme+der+Taliban/nr/S125/bereich/details/
Aktuelles von der Save-me-Kampagne
Im Rahmen des Resettlement-Programm hat die Stadt Aachen in den letzten Monaten 3 Familien aus Syrien und dem Sudan aufgenommen. Die Save-me-Kampagne setzt sich für mehr Aufnahmen aus Krisengebieten von besonders schutzbedürftigen Personen auf und fordert sichere Zufluchtswege. Gleichzeitig bemühen sich Unterstützende der Save-me-Kampagne, wenn gewünscht, die Neuankömmlinge zu begleiten. So wurde am vergangenen Sonntag ein Besuch im Drimborner Wäldchen verabredet. Bei schönem Vorfrühlingswetter hat eine fröhliche Truppe diesen Nachmittag sehr genossen.
Solche Bilder zeigen, wie wichtig unser Einsatz für sicher Zugangswege nach Europa und Begegnungsmöglichkeiten vor Ort sind.