Monat: September 2025

Vom Freuen und Mutmachen: Aachener Friedenspreis 2025

In Aachen sind wir stolz auf unseren Friedenspreis, der jährlich am 1. September, dem Antikriegstag verliehen wird.

In diesem Jahr wurden das Musikfestival „Jamel rockt den Förster“ und der regimekritische „Amirkabir Newsletter“ aus dem Iran gewürdigt. Das Duo Ham Sayeh und Christoph Stein-Schneider, Gitarrist der Band „Fury in the Slaughterhouse“ unterstützten die Veranstaltung musikalisch.

Wir gratulieren den Preisträger*innen und freuen uns über die hervorragende Wahl der Preisträger*innen:

https://zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2025-08/aachener-friedenspreis-preistraeger-iran-einreiseverbot-deutschland

Jahresberichts 2024 der Abschiebungsbeobachtung NRW

Aus der Pressemitteilung (Fast jede vierte abgeschobene Person in NRW war ein Kind):

Im Jahr 2024 wurden mit insgesamt 3.007 Menschen deutlich mehr Menschen über die Flughäfen NRW abgeschoben als noch 2023 – (2.470 Personen). Der Anteil der Kinder lag dabei bei 22,54 Prozent (678 Kinder). Damit war etwa jede vierte abgeschobene Person ein Kind. 

Die Abschiebungsbeobachter*innen waren an den Flughäfen vor Ort und beobachteten Abschiebungen in Bezug auf die Einhaltung humanitärer Rechte. 

Im Jahresbericht warnt die Abschiebungsbeobachtung unter anderem, dass steigende Abschiebezahlen, zunehmender politischer Druck sowie eine polarisierte mediale Darstellung die Gefahr bergen, dass bei Abschiebungen Statistiken und Effizienz über den Schutz der Betroffenen gestellt wird. Sie fordert daher verbindliche Regelungen, um insbesondere Kinder, kranke Personen und andere vulnerable Gruppen wirksam zu schützen. 

Themenschwerpunkte des Berichts sind unter anderem das Kindeswohl, die Anwendung von Zwangsmaßnahmen, sowie die Rolle von Ärzt*innen im Abschiebungsvollzug.

Auf dem Foto von links nach rechte: Abschiebebeobachter Mert Sayim, Dr. Kamp aus dem Flüchtlingsministerium, Polizeidirektorin Anja Kleimann und der Moderator des Flughafenforums (FFiNW) Rafael Nikodemus.
Auf dem Foto von links nach rechte: Abschiebebeobachter Mert Sayim, Dr. Kamp aus dem Flüchtlingsministerium, Polizeidirektorin Anja Kleimann und der Moderator des Flughafenforums (FFiNW) Rafael Nikodemus.

Rückblick Weltfest 2025

Samstag, den 28. Juni 2025, zwischen 14:00 Uhr und 20:00 Uhr fand der Informationsmarkt beim 39. Aachener Weltfest statt.

Unter dem Motto „Flucht und internationale Solidarität – Unsere Verantwortung, Antworten und Chancen“ bot das Weltfest ein buntes, informatives und lebendiges Programm mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren aus der Stadtgesellschaft.
Hannelore (über das Strickcafé zu Amnesty gekommen und eine treue Unterstützerin unserer Aktivitäten), Inge und Nasser haben die Standbesetzung übernommen. Als Thema hatten wir uns bei der letzten Gruppensitzung für Iran entschieden.
Schon beim Aufbau kam freudig eine Frau vom Nachbarstand und fragte, ob sie ein Foto von unserem Banner machen dürfe. Sie sei ein großer Fan von Amnesty und komme aus Thüringen, wo sie mit Geflüchteten arbeitet. Hut ab, können wir da nur sagen.
Der Aufbau muss beim Weltfest immer sehr früh abgeschlossen sein. Deshalb war vor dem offiziellen Start zunächst etwas ruhig, doch schon in dieser Phase kamen viele Interessierte vorbei und bedruckten Amnesty-Taschen mit „FRAU. LEBEN. FREIHEIT.“ mit.
Auch auf den Petitionslisten für Reza Khandan und Narges Mohammadi konnten wir rund 50 Unterschriften pro Liste sammeln.
Das Infomaterial wurde gerne mitgenommen. Besonders schön war, dass einige Kinder mit großem Interesse Regenbogenarmbänder und Amnesty-Fahnen mitnahmen – ein kleines, aber sichtbares Zeichen für Offenheit und Solidarität.
In der Spendendose lagen am Ende des Tages 100 Euro. Eine Frau war von unserer Stofftaschen-Aktion so begeistert, dass sie spontan eine zusätzliche Spende von 100 Euro zusagte, die inzwischen wohl auch eingegangen ist.
Völlig überraschend konnten wir zudem fünf neue Unterstützer*innen für die Save me Kampagne gewinnen, in der es auch um Resettlement geht. Für einen einzigen Nachmittag ist das ein starkes Ergebnis.
Auf der Bühne hatten die einzelnen Organisationen die Möglichkeit, sich kurz vorzustellen. Dies hat Nasser für unsere Gruppe übernommen.
Ein besonderer Höhepunkt war auch das kulinarische Angebot. Es gab iranische Küche, die nicht nur köstlich war, sondern bei der heißen Temperatur auch für einen kleinen Ausgleich gesorgt hat. Ein Genuss, der in Erinnerung bleibt.
Der große Zuspruch und die Bereitschaft, sich solidarisch zu zeigen, spiegeln sich sicher auch in den aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen um Flucht und Migration wider. Viele Besucherinnen und Besucher wollten ganz bewusst ein Zeichen setzen.
Auch wenn es am Nachmittag sehr heiß wurde und sich die Menschen nicht unbedingt auf dem Parkplatz mit den Infoständen drängten, war es insgesamt ein schöner und aus unserer Sicht sehr erfolgreicher Einsatz.
Es gibt viele Menschen, die sich für die Themen Iran und Geflüchtete interessieren. Danke für alle Unterstützung!