Monat: Oktober 2021

„Libya, no escape from hell“ – Arte-Filmabend

Der Dokumentarfilm „Libya, no escape from hell“ von Sara Creta zeigt die Lebensrealität der Migrant_innen in Libyen und die dort in Gang gesetzte grausame Maschinerie, der sie ausgesetzt sind. Er beleuchtet das System aus Verbindungen zwischen Milizen, Menschenschmugglern und Behörden, die die europäische Migrationspolitik ausnutzen, um sich selbst zu bereichern.

Die Haftzentren in Libyen, in denen Tausende von Migrant_innen unter unmenschlichen Bedingungen darauf warten, dass jemand – die Milizen, Europa oder die UNO – über ihr Schicksal entscheidet – stehen im Mittelpunkt des Films: Zu sehen sind u.a. von den Betroffenen selbst per Handy aufgenommene Videos, die wertvolle Zeugnisse für die Gewaltspirale in den Haftlagern darstellen. Offiziell werden die Haftzentren von der von der UNO anerkannten libyschen Regierung in Tripolis betrieben, doch in Wirklichkeit befinden sie sich in den Händen von Milizen, die das Land kontrollieren und in den Migrant_innen eine gute Geldquelle sehen, indem sie sie entführen, foltern und Lösegeld von Verwandten fordern.

Der Film beschäftigt sich mit dem gesamten System der Inhaftierung – dessen Funktionsweise, der Rolle der Milizen und der Art und Weise, wie diese ihre Kontrolle ausüben. Er zielt darauf ab, die Verantwortung der Beteiligten aufzuzeigen, vor allem die der Europäischen Union, die die Finanzierung bereitstellt (durch die finanzielle Unterstützung libyscher Behörden, die Ausbildung der Küstenwache und der Bereitstellung von Booten), aber die Verantwortung für die Geschehnisse nicht übernimmt. Die europäischen Maßnahmen, die ergriffen werden, um Libyen bei der Bewältigung des Migrationsstroms zu unterstützen, verstärken den Kreislauf des extremen Missbrauchs.

Hier der Link zu dem Dokumentarfilm: https://www.arte.tv/de/videos/098815-000-A/lager-der-schande-europas-libyen-deal/  „Libya, no escape from hell“.

Online-Petition und Urgent Action zu Mittelamerika

Die Situation in El Salvador wird immer bedrückender. Im September gingen die Menschen zum ersten Mal seit langem wieder zu Tausenden auf die Straße, um sich für die Wahrung ihrer Rechte einzusetzen. Auch heute fanden wieder Demonstrationen statt. Berichte über Behinderungen durch die Polizei gehen durch die Medien. In einem Artikel in El Faro nimmt Astrid Valencia, Researcherin bei Amnesty International, dazu Stellung.

Unabhängig davon mehrten sich in den letzten Monaten wieder Berichte über Polizeiwillkür und Übergriffe der Polizei gegenüber Jugendlichen. Während es sicher richtig ist, dass die Polizei gegen Jugendbanden vorgeht, muss dies mit rechtstaatlichen Mitteln erfolgen, die Misshandlungen und Willkür nicht zulassen. Amnesty International hat eine Online-Petition dazu veröffentlicht, die wir Ihnen hier in der deutschen Übersetzung vorlegen. Bitte unterzeichnen Sie die Petition auf der spanischen Originalseite, deren Link auf dem Dokument angegeben ist.

Auch die Situation derjenigen, die sich auf den Weg in Richtung USA gemacht haben und in Mexiko gestrandet sind, ist höchst unsicher und gefährlich. Mexiko schiebt zunehmend mehr Personen aus Guatemala, Honduras, El Salvador und Haiti in ihre Herkunftsländer ab. Dazu gibt es eine Urgent Action von Amnesty International, die wir hier ebenfalls verlinken.

Stadtansicht aus El Salvador
Foto: Mayra Fagoaga