Globales Flüchtlingsforum tritt erstmals zusammen – Deutschland Mitausrichter – Merkel in Genf erwartet

UNHCR:

Staaten, Zivilgesellschaft, Experten und Wirtschaftsvertreter kommen
erstmals in der Form zusammen. Ziel: konkrete Zusagen und
Erfahrungsaustausch.


                 BERLIN, 11. NOVEMBER 2019

GLOBALES FLÜCHTLINGSFORUM TRITT ERSTMALS ZUSAMMEN – DEUTSCHLAND
MITAUSRICHTER – MERKEL IN GENF ERWARTET

Sechs Wochen vor Beginn des ersten Globalen Flüchtlingsforums hat sich
UNHCR, der Hohe Kommissar der Vereinten Nation für Flüchtlinge,
zuversichtlich über die Möglichkeiten der ersten Konferenz dieser Art
gezeigt. „Dieser internationale UN-Gipfel ist nicht nur die
Möglichkeit, eine wichtige Debatte wieder zu versachlichen. Die Welt
kann zugleich Solidarität mit denen zeigen, die die Hauptlast der
Flüchtlingskrise tragen. Und das sind fast immer die direkten
Nachbarländer“, sagte der Repräsentant des Hohen Kommissars in
Deutschland, Dominik Bartsch. „Es ist ein historischer Schritt, der
zeigt, dass die Welt etwas gegen die humanitäre Katastrophe unserer
Generation unternimmt.“

Die Einrichtung eines Globalen Flüchtlingsforums war vor einem Jahr im
Rahmen des Globalen Pakts für Flüchtlinge von den UN-Mitgliedsstaaten
beschlossen worden. Ziel ist es, alle Staaten, aber auch Vertreter der
Zivilgesellschaften, Wissenschaftler und Experten und nicht zuletzt die
Wirtschaft an einen Tisch zu bringen. Dabei soll es um Hilfe für die
weltweit 20,4 Millionen Flüchtlinge, aber auch um nachhaltige
Unterstützung für die Erstaufnahmeländer gehen. Thema sind zum einen
konkrete Zusagen, vor allem aber auch „Good Practice“: den Austausch
von Ideen, Erfahrungen und Konzepten, wie Flüchtlingen in den
Erstaufnahmeländern geholfen werden kann. Und es geht ebenso um
Integration – zum Nutzen der Flüchtlinge und auch der Gastländer.

Deutschland gehört zu den offiziellen Mitausrichtern des Genfer
Gipfels: „Das unterstreicht nicht nur das politisches Gewicht“,
sagte Bartsch. „Es ist auch ein Zeichen, wie sehr die Welt auf
Deutschland blickt: Als einziges Land unterstützt es nicht nur die
weltweite Arbeit von UNHCR entscheidend, sondern gewährt auch mehr als
einer Million Flüchtlingen Schutz.“ Für die globale Herausforderung
könne es nur eine globale Lösung geben, sagte Bartsch. „Erfahrungen
und Ideen aus Deutschland werden dabei eine entscheidende Rolle
spielen.“

Das erste Globale Flüchtlingsforum ist am 17. und 18. Dezember 2019 im
Genfer Palais des Nations und soll künftig alle vier Jahre stattfinden.
Eingeladen sind Vertreter aller 193 UN-Mitgliedsstaaten, dazu von NGOs,
Verbänden und Unternehmen – und natürlich Flüchtlinge. Etwa 400
Delegationen mit 1200 Teilnehmern sind angemeldet. Aus Deutschland wird
Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet. Der Fokus des Globalen
Flüchtlingsforums liegt auf Flüchtlingen, nicht Migranten. Das Forum
ist öffentlich.