Dänemark muss Syrer_innen weiter Schutz gewähren!

Zwischen 2020 und dem 1. April 2021 hat Dänemark die Aufenthaltstitel von 380 Syrer_innen widerrufen oder nicht verlängert und erklärt, Damaskus und die Rif-Region seien wieder „sicher“. Viele der Geflüchteten warten aktuell noch auf eine endgültige Entscheidung in ihren Berufungsverfahren, doch bei 39 ist die Entscheidung bereits gefallen: Ihnen droht die Abschiebung nach Syrien. Amnesty International ist der Ansicht, dass jede Rückführung nach Syrien gegen das völkerrechtliche Non-Refoulement-Prinzip verstoßen würde, da Staaten niemanden in ein Land abschieben dürfen, in dem dieser Person schwere Menschenrechtsverletzungen drohen.

Iran: Massenabschiebungen von Afghan*innen stoppen!

Mehr als eine Million Afghan*innen sind im Jahr 2025 bereits unter Verstoß gegen das Völkerrecht aus dem Iran nach Afghanistan abgeschoben worden. Darunter sind auch Menschen, die im Iran geboren wurden oder seit Jahrzehnten dort lebten. Die Massenabschiebungen haben mit der Eskalation der Kampfhandlungen zwischen Israel und dem Iran zugenommen. Mehr als eine halbe Million Afghan*innen sind seit dem 1. Juni abgeschoben worden, darunter Tausende unbegleitete Minderjährige. Millionen weiteren Afghan*innen droht die Abschiebung, darunter auch Frauen und Mädchen, die als solche als Flüchtlinge anerkannt werden müssen und nicht nach Afghanistan zurückgeschickt werden dürfen, da die Taliban sie dort aufgrund ihres Geschlechts verfolgen.

Unterstütze diese Forderung: Iran: Massenabschiebungen von Afghan*innen stoppen! | Amnesty International

Amnesty-Logo: Schwarze Konturen einer brennenden Kerze, die mit Stacheldraht umwickelt ist

Frauen im Iran: Wir haben keine Angst!

„Regime profitieren immer von den Geschichten, die nicht erzählt werden“ (Natalie Amiri und Düzen Tekkal, Herausgeberinnen des Buches „Die mutigen Frauen Irans – Wir haben keine Angst!“)

Unsere Konzertlesung in Stolberg am 12.09.2025 mit Martina Rester, Fatemeh Adeli und Sasan Azodi war ein bewegender Abend und die Rückmeldungen waren alle sehr positiv und begeistert. „Tolle Künstler*innen, tolles Ambiente, wichtige Informationen und eine schöne Stimmung, trotz des ernsten Themas.“

Wir bedanken uns für die tolle Zusammenarbeit! Die Veranstaltung eröffnete das neue Semester der vhs und ist eine Kooperation von Amnesty International, Büro für Chancengleichheit, Bücherei, vhs Stolberg, save-me-Kampagne und Katholikenrat der Region Aachen.

Verfangen im Hexenwahn

Bei unserer Kooperationsveranstaltung VERFANGEN IM HEXENWAHN am 28. August 2025 in der Aachener Citykirche trug Martina Rester eine Text-Collage vor, die uns die Brisanz dieses Themas sowie die Nähe zu unserer eigenen Lebenswelt vor Augen führte denn: Wer oder was ist eigentlich eine Hexe? Und wofür muss sie herhalten?

Die Diskriminierung, Verfolgung und sogar Vernichtung von Menschen, die als „Hexen“ bezeichnet werden, ist ein weltweites, immer noch aktuelles Phänomen.
Hexen verkörpern dabei vor allem die Vielfalt eigenständigen weiblichen Lebens, die von Teilen der jeweiligen Gesellschaft als bedrohlich wahrgenommen und bekämpft wird.
Untermauert wurden die einzelnen Texte durch eindrucksvolle Musik von Sasan Azodi auf seiner Gitarre.

Siehe auch: https://www.amnesty.de/mitmachen/petition/ghana-hexen-verfolung-hexerei-frauenrechte-schuetzen

Vom Freuen und Mutmachen: Aachener Friedenspreis 2025

In Aachen sind wir stolz auf unseren Friedenspreis, der jährlich am 1. September, dem Antikriegstag verliehen wird.

In diesem Jahr wurden das Musikfestival „Jamel rockt den Förster“ und der regimekritische „Amirkabir Newsletter“ aus dem Iran gewürdigt. Das Duo Ham Sayeh und Christoph Stein-Schneider, Gitarrist der Band „Fury in the Slaughterhouse“ unterstützten die Veranstaltung musikalisch.

Wir gratulieren den Preisträger*innen und freuen uns über die hervorragende Wahl der Preisträger*innen:

https://zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2025-08/aachener-friedenspreis-preistraeger-iran-einreiseverbot-deutschland

Jahresberichts 2024 der Abschiebungsbeobachtung NRW

Aus der Pressemitteilung (Fast jede vierte abgeschobene Person in NRW war ein Kind):

Im Jahr 2024 wurden mit insgesamt 3.007 Menschen deutlich mehr Menschen über die Flughäfen NRW abgeschoben als noch 2023 – (2.470 Personen). Der Anteil der Kinder lag dabei bei 22,54 Prozent (678 Kinder). Damit war etwa jede vierte abgeschobene Person ein Kind. 

Die Abschiebungsbeobachter*innen waren an den Flughäfen vor Ort und beobachteten Abschiebungen in Bezug auf die Einhaltung humanitärer Rechte. 

Im Jahresbericht warnt die Abschiebungsbeobachtung unter anderem, dass steigende Abschiebezahlen, zunehmender politischer Druck sowie eine polarisierte mediale Darstellung die Gefahr bergen, dass bei Abschiebungen Statistiken und Effizienz über den Schutz der Betroffenen gestellt wird. Sie fordert daher verbindliche Regelungen, um insbesondere Kinder, kranke Personen und andere vulnerable Gruppen wirksam zu schützen. 

Themenschwerpunkte des Berichts sind unter anderem das Kindeswohl, die Anwendung von Zwangsmaßnahmen, sowie die Rolle von Ärzt*innen im Abschiebungsvollzug.

Auf dem Foto von links nach rechte: Abschiebebeobachter Mert Sayim, Dr. Kamp aus dem Flüchtlingsministerium, Polizeidirektorin Anja Kleimann und der Moderator des Flughafenforums (FFiNW) Rafael Nikodemus.
Auf dem Foto von links nach rechte: Abschiebebeobachter Mert Sayim, Dr. Kamp aus dem Flüchtlingsministerium, Polizeidirektorin Anja Kleimann und der Moderator des Flughafenforums (FFiNW) Rafael Nikodemus.

Rückblick Weltfest 2025

Samstag, den 28. Juni 2025, zwischen 14:00 Uhr und 20:00 Uhr fand der Informationsmarkt beim 39. Aachener Weltfest statt.

Unter dem Motto „Flucht und internationale Solidarität – Unsere Verantwortung, Antworten und Chancen“ bot das Weltfest ein buntes, informatives und lebendiges Programm mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren aus der Stadtgesellschaft.
Hannelore (über das Strickcafé zu Amnesty gekommen und eine treue Unterstützerin unserer Aktivitäten), Inge und Nasser haben die Standbesetzung übernommen. Als Thema hatten wir uns bei der letzten Gruppensitzung für Iran entschieden.
Schon beim Aufbau kam freudig eine Frau vom Nachbarstand und fragte, ob sie ein Foto von unserem Banner machen dürfe. Sie sei ein großer Fan von Amnesty und komme aus Thüringen, wo sie mit Geflüchteten arbeitet. Hut ab, können wir da nur sagen.
Der Aufbau muss beim Weltfest immer sehr früh abgeschlossen sein. Deshalb war vor dem offiziellen Start zunächst etwas ruhig, doch schon in dieser Phase kamen viele Interessierte vorbei und bedruckten Amnesty-Taschen mit „FRAU. LEBEN. FREIHEIT.“ mit.
Auch auf den Petitionslisten für Reza Khandan und Narges Mohammadi konnten wir rund 50 Unterschriften pro Liste sammeln.
Das Infomaterial wurde gerne mitgenommen. Besonders schön war, dass einige Kinder mit großem Interesse Regenbogenarmbänder und Amnesty-Fahnen mitnahmen – ein kleines, aber sichtbares Zeichen für Offenheit und Solidarität.
In der Spendendose lagen am Ende des Tages 100 Euro. Eine Frau war von unserer Stofftaschen-Aktion so begeistert, dass sie spontan eine zusätzliche Spende von 100 Euro zusagte, die inzwischen wohl auch eingegangen ist.
Völlig überraschend konnten wir zudem fünf neue Unterstützer*innen für die Save me Kampagne gewinnen, in der es auch um Resettlement geht. Für einen einzigen Nachmittag ist das ein starkes Ergebnis.
Auf der Bühne hatten die einzelnen Organisationen die Möglichkeit, sich kurz vorzustellen. Dies hat Nasser für unsere Gruppe übernommen.
Ein besonderer Höhepunkt war auch das kulinarische Angebot. Es gab iranische Küche, die nicht nur köstlich war, sondern bei der heißen Temperatur auch für einen kleinen Ausgleich gesorgt hat. Ein Genuss, der in Erinnerung bleibt.
Der große Zuspruch und die Bereitschaft, sich solidarisch zu zeigen, spiegeln sich sicher auch in den aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen um Flucht und Migration wider. Viele Besucherinnen und Besucher wollten ganz bewusst ein Zeichen setzen.
Auch wenn es am Nachmittag sehr heiß wurde und sich die Menschen nicht unbedingt auf dem Parkplatz mit den Infoständen drängten, war es insgesamt ein schöner und aus unserer Sicht sehr erfolgreicher Einsatz.
Es gibt viele Menschen, die sich für die Themen Iran und Geflüchtete interessieren. Danke für alle Unterstützung!

Lange Tafel der Vielfalt

Wir standen was abseits… aber es kam doch immer mal wieder jemand vorbei und interessierte sich für unsere Aktivitäten. Das Fingerfood vom Libanesen war sicherlich auch ein Grund, zu unserem Tisch zu kommen. Auch die Schokolade lockte.😉

Die fröhliche junge Frau auf dem Foto ist eine aktive Save-me-Unterstützerin . Sie kam strahlend zu unserem Tisch und fragte, ob ich sie noch kennen würde? Das tat ich …. Und freute mich mit, als sie berichtete, dass sie gerade von der Einbürgerungsfeier kämen. („Die Welt braucht gute Nachrichten. Sorgen Sie für eine“). Diese Familie wird von ihr seit vielen Jahren begleitet.

Offener Brief an das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt zu Abschiebungen von Pakistan nach Afghanistan und Eilaktion

Hier ein Brief des Deutschen Anwaltvereins an das Bundesinnenministerium und das Auswärtige Amt bezüglich der drastischen Situation von Afghan*innen mit deutschen Sicherheitszusagen in Pakistan.
https://anwaltverein.de/files/media/presse/22-08-25-offener-brief-an-bmi-und-aa.pdf

Wer sich für die Einhaltung des Völkerrechts einsetzen möchte (Prinzip der Nicht-Zurückweisung-Non-Refoulement) und sich dafür einsetzen möchte, dass die Rechte Geflüchteter respektiert und alle Abschiebungen unverzüglich eingestellt werden und die POR-Karten (Proof of Registration) vor Ablauf ihrer Gültigkeit verlängert werden, kann die entsprechende Eilaktion von Amnesty International unterstützen:
https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/pakistan-14-mio-gefluechteten-droht-abschiebung-2025-06-24

Afghanistan: Vier Jahre Rechtswillkür und Straflosigkeit

Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 haben die Taliban das bestehende Rechtssystem in Afghanistan ausgehebelt und durch eine religiös geprägte Ordnung ersetzt. Willkürliche Urteile, fehlende Transparenz und öffentliche Folter und Hinrichtungen sind seither an der Tagesordnung. Dass Deutschland Menschen nach Afghanistan abschiebt und Aufnahmezusagen nicht einhält, ist rechtswidrig.

https://www.amnesty.de/pressemitteilung/afghanistan-taliban-vier-jahre-rechtswillkuer-straflosigkeit

Amnesty-Logo: Schwarze Konturen einer brennenden Kerze, die mit Stacheldraht umwickelt ist